Der Theologe und Zoologe
"Johann August Ephraim Goeze"

Johann August Ephraim Goeze wurde am 28. Mai 1731 in Aschersleben geboren. Sein Vater war Oberpfarrer und Inspektor in Aschersleben. nach heimischen Schulabschluß studierte er in Halle natürlich Theologie. Sein maßgeblichen Lehrer prägten ihn aber auch im Sinne der "Aufklärung".
1751 übernahm Goeze von seinem älteren Bruder die Hilfe im Amt beim Vater. 1762 trat er dann die Stelle des Pfarrers in der "Blasiuskirche" in Quedlinburg an. 1770 heiratete er hier "Leopoldine Maria Keller". Goeze führte ein ruhiges leben zwischen Predigten und reformations-geschichtlichen Studien.
Zu theologischen Studien weilte er 1772 in Leipzig. Hier kam Goeze mit dem Optiker Hoffmann in Kontakt, bei dem er ein neuartiges Mikroskop zu sehen bekam. Das faszinierte ihn so, dass er einen teil seiner Privatbibliothek verkaufte um ein solches Instrument zu erwerben. Ab jetzt war Johann A. E. Goeze mehr mikroskopisch als theologisch tätig.
Jetzt las Goeze passende Literatur, trieb zoologische Studien und mikroskopierte Insekten und dann auch die Kleintiere des Wassers.
Bei seinen Studien fand Goeze 1772 die
"Bärtierchen" Er bereicherte als Anthropodenforscher mit seinen helminthologischen Untersuchungen die allgemeine Kenntnis der Arten besonders im Hinblick auf Band-
würmer. Seine Erkenntnisse wurden selbst in der Wissenschafts-Gesellschaft von Kopenhagen disku-
tiert.
Im Alter glänze der Hobby-Forscher Johann A. E. Goeze verstärkt als Übersetzer wissen-
schaftlicher Werke und ganz im Sinne der Aufklärung als populärwissenschaftlicher Autor, der in erbaulicher Absicht den Aberglauben bekämpfte und naturwissenschaftliche Erkenntnisse verbreitete. Seine eigene umfangreiche Sammlung wurde noch zu Lebzei-
ten von "Kaiser Joseph II. für die Universität Pavia erworben.
Bei soviel Nebentätigkeit kam die durch die Quedlinburger Verwandschaft vermittelte Berufung in das Amt des 1. Hofdiakons am Freiweltlichen Stift zu Quedlinburg wie geruf-
en. Das ließ ihm genug Zeit für seine Leidenschaft, mit der er weit über Heimatregion hinaus als Anreger und Aufklärer in Erscheinung trat, bis 1793 in hohem Ansehen als Zoologe in Quedlinburg starb.